Glossar

Absorption
Die Absorption beschreibt die Aufnahme von Strahlung (Wellen) bzw. die Aufnahme von Gasen in Flüssigkeiten oder Festkörpern. Dabei spielen die Oberflächen im Gegensatz zur Adsorption nur eine geringe Rolle.
Bei der Absorption von Strahlung/Wellen wandelt sich ein Teil in Wärmeenergie um.
Der Rest der Strahlung wird zurückgeworfen (reflektiert) und bekommt dadurch andere Eigenschaften (Wintergarteneffekt).
Dunkle Oberflächen verursachen eine hohe Absorption mit geringen Reflektionen, Helle Oberflächen reflektieren stärker; die Stoffe darunter nehmen daher weniger Wärmeenergie auf.
Bei der Absorption von Gasen in einen Baustoff (manchmal auch in Flüssigkeiten) wandern die Moleküle durch unterschiedliche Antriebskräfte, wie z.B. Temperaturgefälle, Druckdifferenzen, etc. in den Baustoff ein. Dies kann u.U. zu chemischen Reaktionen führen (z.B. Carbonatisierung von Beton, Zerstörung von Sandsteinen durch saure Gase, etc.). Bestehen unterschiedliche hohe Konzentrationen von Absorbaten, so kann es zu Diffusion führen.

Absolute Luftfeuchte
Die absolute Luftfeuchtigkeit ist der reale Gehalt an Wasserdampf in g/m³Luft. Die relative Luftfeuchtigkeit ist abhängig von der Temperatur, die absolute Luftfeuchte ist
hiervon unabhängig: steigt – bei gleich bleibendem Wasserdampfgehalt – die Lufttemperatur, so bleibt die absolute Feuchtigkeit gleich, die relative Feuchte wird jedoch niedriger. Eine Reduzierung der Lufttemperatur erhöht die relative Feuchte, die absolute Feuchte bleibt ebenfalls gleich.

Adhäsion
Adhäsion (Anhangskraft) bezeichnet die Haftwirkung zwischen den Oberflächen verschiedener Körper oder/und Flüssigkeiten. Sie kommt durch molekulare Wechselwirkungen an den Kontaktflächen zustande. Die Stärke der Adhäsion ist von der Größe der Kontaktfläche und deren Rauhigkeit abhängig.

Adsorption
Die Adsorption (im Bereich der Bauphysik) beschreibt die Aufnahme und das Festhalten von Gasen oder Flüssigkeiten an den Oberflächen von Festkörpern. Dabei werden die Atome, Moleküle oder Ionen des Gases oder von Wasser (bzw. anderen Flüssigkeiten) aufgrund bestehender Oberflächenkräfte festgehalten. Entsteht dabei keine chemische Reaktion, so kann durch Desorption dieser Vorgang wieder rückgängig gemacht werden.
Baustoffe mit einer großen Oberfläche, wie z.B. Bimsbeton oder andere poröse Materialien können mehr Adsorbat aufnehmen, als Produkte mit glatten Oberflächen (Beton, Glas, etc.).
Im Gegensatz dazu versteht man unter Absorption das Eindringen von Gasen oder
Wellen/Strahlung in Flüssigkeiten oder Festkörper.

A/V Verhältnis
Eine kompakte Bauweise ergibt den größtmöglichen Innenraum bzw. Wohnfläche bei einer geringen Außenoberfläche. Der Fachausdruck ist A / V (Verhältnis der Summen aller Außenflächen zum beheizten Volumen). Je kleiner A / V ist, um so kompakter ist das Haus, d.h. es werden Baumaterialien minimiert und somit Baukosten gespart, aber auch energetisch optimiert.

aW– Wert

Die Wasseraktivität (auch aw-Wert oder Activity of Water) ist ein Maß für frei verfügbares Wasser in einem Material. Sie ist definiert als Quotient des Wasserdampfdrucks über einem Material (p) zu dem Wasserdampfdruck über reinem Wasser (p0) bei einer bestimmten Temperatur:

Der aw-Wert ist ein wichtiges Maß bezüglich der Haltbarkeit von Lebensmitteln, da Mikroorganismen, die potentiell schädlich sein könnten (Verderbniserreger), für Stoffwechselaktivitäten freies Wasser benötigen. Bei Mangel an freiem Wasser werden die Wachstumsprozesse von Mikroorganismen verlangsamt, empfindliche können gar abgetötet werden.Bei den meisten Mikroorganismen liegt das Wachstumsoptimum bei einem aw-Wert von 0,98–1. Es gibt jedoch Mikroorganismen, die eine deutlich niedrigere Wasseraktivität von bis zu 0,6 tolerieren (so genannte xerophile). Beispiele sind osmophile (zuckerliebende) Hefen oder extrem halophile Bakterien.Die Anpassung an niedrige Wasseraktivität erfolgt durch Synthese oder Aufnahme von kompatiblen Soluten.

Blower – Door – Test
Der Blower – Door – Test ist ein Messverfahren, mit dem die Luftdichtigkeit in einem Haus quantitativ festgestellt werden kann. Damit können Leckagen in der Luftsichtebene, die nachgebessert werden müssen, lokalisiert werden. Mit einem verschiebbaren Rahmen wird eine luftdichte Stoffbahn in einem Türrahmen eingeklemmt. In der Stoffbahn befindet sich eine Öffnung mit einem Ventilator, durch den im ganzen Haus ein Über- oder Unterdruck erzeugt werden kann. Bei Unterdruck (50 Pa Messdruck) strömt die Luft durch die Leckagen von außen nach innen. Dabei muss die abgesaugte Luft durch eine höhere Gebläseleistung ersetzt werden, wenn der Druck konstant gehalten werden soll. Von der benötigten Gebläseleistung kann nun die Luftwechselrate ermittelt werden. Ist sie zu groß, können mit Hilfe von Messgeräten die undichten Stellen ermittelt und mit Luftdichtpappen, Klebebänder o.ä. nachgebessert werden (siehe Luftdichtigkeit). Lass das mal jemand lesen, der nichts davon versteht, aber vielleicht trotzdem technischen Verstand hat. Ich habe das Gefühl, das die Beschreibung zwar keinesfalls falsch, aber irreführend sein könnte. Stichworte: ‚verschiebbarer Rahmen‘, ‚Gebläseleistung‘ und ‚Ventilator-Größe‘ und Ermittlung der Luftwechselrate‘.
Gegenvorschlag für einen Teil: Aus dem Differenzdruck am Gebläse kann wegen der
kalibrierten Messblende der Luftvolumenstrom abgeleitet werden, woraus über das
Gebäudevolumen die Luftwechselrate berechnet wird.

Brandschutz:
Es wird unterschieden zwischen
A nichtbrennbarer Baustoff und    A1 / A2 nicht brennbarer
B brennbarer Baustoff     B 1 schwer entflammbar
B 2 normal entflammbar
B 3 leicht entflammbar (im Hochbau nicht zugelassen)

cp-Werte (Spezifische Wärmekapazität)
Dieser Wert ist für den sommerlichen Wärmeschutz von großer Bedeutung. Er gibt die Wärmemenge an, die man benötigt, um die Temperatur von 1 kg eines Stoffes um 1 Kelvin zu erhöhen (in J/kgK). Das Wärmespeichervermögen, der Wärmeeindringkoeffizient und die Temperaturleitfähigkeit sind vom cp-Wert abhängig und somit ist die Berechnung der Phasenverschiebung auf diesen Wert aufbauend. Der Index p steht für den Wert bei konstantem Umgebungsdruck p. Daneben gibt es auch einen Wert cv bei konstantem Volumen V.

Dämmmantel:
So, wie Sie sich einen Mantel anziehen im Winter, so ziehen wir dem Gebäude einen Dämmmantel an. Ist der Mantel an einigen Stellen zu dünn oder gar offen, dann frieren Sie – genauso geht’s dem Haus. Thermische Solaranlage: Die Sonne schickt täglich eine ungeheuere Menge Energie auf diese Erde. Mittels einer thermischen Solaranlage wird diese Energie in warmes Wasser umgewandelt- zum Duschen, Waschen, usw.

Dämmstoff:
Ein Dämmstoff hat die Aufgabe, dem Abfluss von Wärme möglichst lange Widerstand zu leisten. Einsperren können wir die Wärme nicht – Wärmeverluste haben wir also immer. Dämmeigenschaft: Im Labor kann gemessen werden, wie lange Wärme benötigt, um durch einen Stoff hindurch zu wandern, wenn•dieser Stoff 1 Meter dick ist und zwischen „Innen“ und „Außen“ ein Grad Celsius (besser 1 Kelvin) Temperaturunterschied ist. Zur Bezeichnung leihen wir uns einen alten griechischem Buchstaben: Lambda = l und geben ihm die Einheit W/m²k = Watt je m² und Kelvin. Dieser Wert ist je (Bau-)Stoff unterschiedlich, aber konstant. thermische Spannung: Jedes Material dehnt sich anders aus, wenn es sich erwärmt oder abkühlt. Glas hat fast gar keine Bauteil-Längenänderung, Metalle erhebliche. Holz- oder PVC-Fenster dehnen sich bei Sonneneinstrahlung aus und ziehen sich bei Frost zusammen.

Dampfdiffusions–Widerstandszahl
Die Dampfdiffusions–Widerstandszahl (µ) gibt an, wie groß der Widerstand des bestimmten Materials ist, welcher der Wasserdampfdiffusion entgegensetzt wird. Je kleiner der µ – Wert ist, desto leichter kann Wasserdampf durch ein Material dringen. In der Bauökologie bedeuten µ – Werte unter 10 eine sehr gute, µ – Werte zwischen 10 und 50 eine mittlere und µ – Werte zwischen 50 und 100 bzw. darüber eine erheblich eingeschränkte Dampfdiffusionsfähigkeit. (siehe sd-Wert und Diffusion )

Dampfdiffusionsoffen:
Siehe Diffusionsoffen

Dampfbremse
Dampfbremsen regulieren das Eindringen von Wasserdampf in Bauteile und verhindern so deren Durchfeuchtung. In unseren Breiten ist der Feuchtetransport von innen nach außen im Winter am größten und deshalb wird die Dampfbremse grundsätzlich an der Warmseite angebracht. Nach DIN 4108 ist geregelt, wie groß der Dampfwiderstand der Dampfbremse sein muss. Werden auf der Außenseite diffusionsoffene Materialien beispielsweise bituminierte Holzfaserdämmplatten verlegt, genügen Dampfbremsen oder besser Luftdichtung mit Dampfbremswirkung mit geringen sd-Werten (ca. 2 – 3m). In der Verdunstungsperiode kann so die Austrocknung auch nach innen erfolgen. Die Dampfbremse sollte immer auch die innere Luftdichtungsebene sein (siehe Luftdichtigkeit).

Diffusion
Diffusion bezeichnet das Fließen von Energie oder Materie von einem Ort höherer Konzentration zu einem Ort niedrigerer Konzentration.
Wärmediffusion:
Von der warmen Seite der Wand breitet sich die Wärme zur kalten Seite hin aus. Ist die Wärmleitung des Produktes hoch (z.B. Beton), so läuft die Wärmediffusion schnell ab. Je geringer die Wärmeleitung eines Baustoffes ist, desto langsamer wird die Wärmediffusion. Je größer die Fläche und/oder der Temperaturunterschied ist, desto höher ist die Diffusionsgeschwindigkeit. Bei einem doppelt dicken Betonsturz wird die Wärme 4 mal so schnell durchgeleitet! Wird der Temperaturunterschied zwischen innen und außen verdoppelt, so verdoppelt sich auch die Diffusionsgeschwindigkeit der Wärme.
Gasdiffusion:
Gas kann aufgrund von Mengenunterschieden (z.B. absolute Menge an Wasserdampf in g/m³ Luft) sowie von Druckdifferenzen zwischen innen und außen durch einen Baustoff hindurch diffundieren. Wie bei der Wärmediffusion ist die Gasdiffusion abhängig von der Zusammensetzung des Baustoffes, in diesem Fall jedoch nicht von der Wärmeleitung sondern von dem µ- bzw. sd-Wertes des Stoffes (Wasserdampfwiderstand). Je nach Druckdifferenz und Mengenkonzentration ist die Gasdiffusion ebenfalls hoch oder niedrig, analog zur Wärmediffusion. Dabei ist die Menge des Gases, das in einer bestimmten Zeit diffundiert, und die Entfernung, die es zurücklegt, proportional zur Quadratwurzel der Zeit in direkter Abhängigkeit zur Temperaturhöhe (je wärmer, desto schneller). Da die Gasdiffusion von der zufälligen Bewegung der einzelnen Moleküle abhängt, ist die reale Diffusionsgeschwindigkeit proportional zur mittleren Molekülgeschwindigkeit. Bei kleineren Molekülen ist die mittlere Geschwindigkeit höher, als bei größeren Molekülen (Abhängig vom Molekulargewicht). Gasdiffusion kann entgegen den kapillaren Kräften gleichzeitig stattfinden! Bei der Kapillarität ist ein flüssiges Medium vorhanden, was von nass zu trocken wandert, Diffusion erfordert einen gasförmigen Zustand, wobei die Antriebskräfte die Konzentration und die Temperaturdifferenz sind.
Beispiel: Außenwand, von außen beregnet, außen kalt, innen warm, hohe rel. Luftfeuchte. Antriebskraft für die Kapillarität: Wasser außen, trockene Wand innen; Wasser zieht von außen nach innen. Antriebskraft für die Diffusion: Temperaturgefälle von innen nach außen und damit verbundenes Dampfdruckgefälle. Hört der Regen auf und scheint danach die Sonne, erwärmt sich die Außenwand schnell. Das Wasser verdampft, die Kapillarität bricht zusammen, da kein Wasser nachfolgt. Ist die Temperatur auf der Außenseite der Wand höher, als auf der Innenseite, erfolgt nun eine Dampfdiffusion von außen nach innen. Dampfdiffusion läuft maximal im Grammbereich ab. Dabei werden i.d.R. keine Gasmoleküle von innen nach außen durch eine Wand bzw. ein Bauteil hindurch transportiert, sondern die in der Wand vorhandenen Moleküle nach außen oder innen verschoben.
Siehe auch:
Adsorption
Absorption

Diffusion und innere Kondensation
Wie alle Gase bereitet sich auch Wasserdampf durch Diffusion aus. Dabei geht die Wasserdampfbewegung immer dorthin, wo die absolute Luftfeuchte und Temperatur geringer ist, d.h. im Winter von innen nach außen. Im Bauteilquerschnitt fällt die Temperatur entsprechend den Wärmeleitwiderständen der einzelnen Schichten ab. Die Wasserdampfaufnahmefähigkeit der Luft nimmt jedoch mit fallender Temperatur ab, so dass nach außen die relative Luftfeuchtigkeit steigt. Ab 100% wird bei weiterer Abkühlung Kondensat (Tauwasser) abgegeben. Dennoch muss es nicht zu dem gefürchteten Tauwasserausfall kommen, wenn der Dampf einerseits an der richtigen Stelle gebremst wird und andererseits dampfdiffusionsoffen konstruiert wird (siehe Diffusionsoffen). Die Fähigkeit aller Baustoffe, den diffundierenden Dampf zu bremsen, wird ausgedrückt durch den µ-Wert (Dampfdiffusionswiderstand). Neben dieser Stoffkonstanten ist die Dicke der jeweiligen Bauteilschichten von Bedeutung für den Durchgang. Dies beschreibt der sd-Wert als Produkt aus µ-Wert und Dicke.

Diffusionsoffen
Diffusionsoffen wird eine Konstruktion genannt, bei der ein möglichst geringer Widerstand gegen Dampf realisiert wird. In luftdichten und diffusionsoffenen Konstruktionen entsteht normalerweise kein Tauwasser, da ein hohes Ausdunstungspotenzial vorhanden und somit eine Sicherheit für die ganze Konstruktion gewährleistet ist. Generell soll die Konstruktion nach außen hin diffusionsoffner werden. Der Diffusionswiderstand der äußeren Schicht bestimmt die Größe der Dampfbremswirkung innen. Je kleiner der äußere Widerstand, um so kleiner kann der innere sein. Bei niedrigen sd-Werten besteht die Möglichkeit, dass ein Bauteil auch nach innen austrocknen kann. Selbst kleine Ausführungsfehler verursachen daher nicht zwingend Tauwasserschäden. Die Konstruktion wird bauschadenssicherer. Diffusionsprozesse laufen jedoch sehr langsam ab und werden daher häufig überbewertet (siehe Diffusion). Starker Wasserdampfanfall, z.B. beim Kochen oder beim Duschen, kann nur durch Lüften beseitigt werden. Ein Teil des Dampfes wird im ersten Zentimeter der Wandoberfläche gespeichert (Sorption) und sollte später wieder an die erwärmte Luft abgegeben werden. Nur etwa 2% des Dampfes diffundiert durch die Wand. Deshalb muss der Rest abgelüftet werden. (siehe Konvektion)

Faustregel: Solange ein Spiegel, der sich im selben Raum wie die Dampfquelle befindet, auch nur leicht beschlagen ist, ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch und es muss gelüftet werden.

Baustoffe, die dem Weg des Wasserdampfes nur einen sehr geringen bis keinen Widerstand entgegensetzen, heißen Dampfdiffusionsoffen. Pusten Sie mal durch einen Pullover: Ihr Atem geht dadurch. Pusten Sie mal in eine gelbe Öljacke: da geht nichts durch. Deshalb schwitzen Sie in einer gelben Öljacke im Sommer. Genauso geht es auch Ihrem Haus. Deshalb: Vorsicht mit Folien!

DIN
Abkürzung für Deutsches Institut für Normung, das korporatives Mitglied der Internationalen Normungsorganisation ISO ist. Der Normenausschuss „Grundlagen des Umweltschutzes“ bearbeitet im Unterausschuss „Produktökobilanz“ Standardisierungen.

 

Energieeinsparverordnung EnEV
Die EnEV trat am 1. Februar 2002 in Kraft. Mit ihr werden die Heizungsanlagenverordnung von 1998 und die Wärmeschutzverordnung 1995 ) zusammengefasst und abgelöst. Die zentrale Anforderung an denà( Energieverbrauch von Gebäuden, die hier erstmals vorgeschrieben wurde, ist eine Begrenzung des Primärenergiebedarfs, die die Verluste der Wärmebereitstellung und für Wohngebäude die des Warmwasserverbrauchs beinhaltet. Der zu berechnende Primärenergiebedarf QP setzt sich zusammen aus dem Wärmebedarf des Gebäudes Qh, dem Warmwasserbedarf QW und einer Kennzahl ep für die Verluste der Wärmebereitstellung: Qp = (Qh + QW) * ep.
Neben der zentralen Anforderung an den Primärenergiebedarf gibt es auch eine Anforderung an den Transmissionswärmebedarf, also den minimalen baulichen Wärmeschutz. Dabei müssen erstmals auch die Wärmebrücken berücksichtigt werden. Deswegen gibt die aus der WSVO’95 bekannten bauteilbezogenen maximalen Wärmedurchgangskoeffizienten nur noch für die Sanierung.
Seitens der Politik wurde bei der Einführung propagiert, dass mit der EnEV das Niedrigenergie-Haus als Standard kommen würde. Dies ist jedoch aufgrund der Vermischung verschiedener Anforderungen, geschickter Definition von Randbedingungen und vieler Ausnahmeregelungen nicht der Fall. Teilweise kann der Energieverbrauch nach EnEV sogar über dem der WSVO’95 liegen.

Die EnEV 2009 in der Fassung vom 29.04.2009, lag verbindlich seit dem 01.10.2009 vor.

Aktuell liegt die EnEV 2014 in der Fassung vom 11.10.2013, verbindlich seit dem 01.05.2014 vor.

Bei der Betrachtung geschuldeter Dämmstandards ist die zum Erstellungsdatum gültige Verordnung heranzuziehen.

Siehe auch Wärmeschutzverordnung

Hygroskopizität
Die Hygroskopizität beschreibt die Fähigkeit von Stoffen, Feuchtigkeit in Dampfform aus der Luft aufzunehmen. Der Feuchtigkeitsgehalt hygroskopischer Stoffe hängt deshalb weitgehend von der relativen Luftfeuchte ab.

Kapillare Leitung
Kapillare Leitung entsteht in dünnen Röhren von Festkörpern, wenn Flüssigkeiten in ausreichender Menge vorhanden sind. Dabei wird – unabhängig von der Schwerkraft – die Flüssigkeit dorthin geleitet, wo noch kein Wasser ist. Bei Pflanzen ist dies von unten, den Wurzeln, nach oben zu den Blättern, bei Mauerwerk von außen nach innen nach Regenbelastung, von unten nach oben, wenn Nässe im Keller oder unter dem Estrich ist, von oben nach unten, wenn Feuchtigkeit von oben eindringt, usw.. Voraussetzung für kapillare Leitung ist, dass soviel Flüssigkeit vorhanden ist, dass ein Röhrchen komplett mit Wasser gefüllt ist. Ist dazu nicht genügend Flüssigkeit vorhanden oder fehlt der Nachschub an Flüssigkeit, so bricht die Kapillarität zusammen. Je kleiner ein Kapillar ist, desto höher sind die kapillaren Kräfte, je größer der Durchmesser der Röhrchen wird, desto geringer werden diese Transportkräfte. Die Kapillarität ist die Antriebskraft für die Weiterleitung von Flüssigkeiten in festen Stoffen.

Kondensation
Die Aufnahmefähigkeit von Wasserdampf in der Luft, ist begrenzt und stark temperaturabhängig. Je höher die Temperatur, desto mehr Wasser kann gasförmig vorhanden sein (zwischen 25 g/m³ bei 25°C und 2 g/m³ bei –10°C). Die relative Luftfeuchte gibt an, wie viel Prozent der maximal möglichen Dampfmenge in der Luft einer bestimmten Temperatur enthalten ist. Wird die 100% – Marke (Taupunkt) erreicht, so wandelt sich jede weitere Dampfzugabe ausschließlich in Kondensat um (siehe Wasser – Wasserdampf).

Kondenswasser:
Je wärmer Luft wird, um so mehr Wasserdampf = Wasser im gasförmigen Zustand kann sie aufnehmen. Holt man eine Flasche Milch (Beispiel für Antialkoholiker, geht auch mit Champagner) aus dem Kühlschrank und stellt sie auf den Tisch, kühlt sofort die Raumluft um die Flasche ab und der in dieser Luftschicht befindliche Wasserdampf kann von der erkalteten Luft nicht mehr gehalten werden und fällt als Kondenswasser aus.

Konvektion
Konvektion ist der Transport von Wärme bzw. Wärmeenergie in einer Flüssigkeiten und Gas, der durch die Strömung, die die Gravitation aufgrund der unterschiedlichen Dichten bei unterschiedlichen Temperaturen erzeugt. Im Unterschied zur Diffusion, bei der sich die Teilchen aufgrund ihrer Bewegungsenergie zufällig, bzw. durch Partialdruckunterschiede verteilen, treten bei der Konvektion gerichtete Luftströme mit zum Teil sehr hohen Geschwindigkeiten auf. (Es kann z.B. durch Steckdosen erheblich ziehen). Konvektion ist die häufigste Ursache für unvorhergesehene Wärmeverluste und unangenehme Zugerscheinungen. Durch die Luftströmung wird auch Feuchte in die Konstruktion transportiert, die an kalten Materialien kondensiert. Diese Kondensatbildung ist die häufigste Ursache an Tauwasserschäden.

Luftdichtigkeit
Die luftdichte Ausführung der Außenhaut ist nach DIN 4108 und in der Energie EinsparVerordnung vorgeschrieben. In der DIN 4108 Teil 7 sind Ausführungsbeispiele für die luftdichtende Ausführung der Dampfbremse enthalten. So müssen alle Überlappungen, Durchdringungen und Anschlüsse zu anderen Bauteilen dauerhaft luftdicht verklebt werden (Konvektion).
Eine Leichtbaukonstruktion hat genau genommen zwei Luftdichtigkeitsebenen:
– Die warmseitig angebrachte Luftdichtpappe mit Dampfbremswirkung, sie verhindert, dass erwärmte Luft durch die Dämmung nach außen dringt und reguliert die Dampfdiffusion.
– Die Abdeckung der Wärmedämmung; sie wird auch Winddichtung genannt. Sie wird am
sinnvollsten mit dampfdiffusionsoffenen Materialien, z.B. mit bituminierten Weichfaserplatten mit Nut und Feder hergestellt.
Zur Überprüfung der Luftdichtigkeit eignet sich am besten der Blower-Door-Test.

Luftdichtigkeitsebene:
Die Luftdichtigkeitsebene muss dafür Sorge tragen, dass möglichst wenig Wind durch das Haus fegt und die teure Wärme aus dem Haus trägt. In Altbauten geschieht dieser unfreiwillige Luftwechsel 12 – 20 Mal je Stunde, in heutigen Häusern zwischen 3 – 5 Mal je Stunde, in Passivhäusern sollte das max. 0,5 Mal je Stunde sein. Die Luftdichtigkeitsebene ist wichtiger als die Dämmebene, denn selbst bei 30 cm Wärmedämmung streicht die Luft durch – entweder durch das Material oder durch die Fugen.

Luftdichtigkeitsfolien:
Die Folien, die unter das Dach von Innen angetackert werden, haben insbesondere die Aufgabe, die Luftdichtigkeitsebene darzustellen. Dabei sollten sie möglichst dampfdiffusionsoffen zu sein, damit im Sommer auftretender Wasserdampf in das Hausinnere diffundieren und im Winter umgekehrt nach Außen kann.

Masse
Masse ist gleich der Menge an Materie, ausgedrückt in Kilogramm [kg]. Gewicht ist ungleich der Masse! Eine Masse von 10 kg bleibt immer gleich, egal ob auf der Erde oder irgendwo im Weltraum. Das Gewicht (in Newton [N]) der Masse ist jedoch abhängig von der Schwerkraft.
Beispiel: ein Stück Materie von der Masse von 10 kg hat auf der Erde ein Gewicht von 9,8 N (Newton), auf dem Mond wiegt die gleiche Masse 1,63 N.
Der praktischen Handhabung wegen wird umgangssprachlich Masse und Gewicht gleich gesetzt.
Auch Luft ist Masse und kann gewogen werden. Je höher die Masse Luft über einem Punkt ist, desto größer ist der Luftdruck.

Phasenverschiebung
Die Phasenverschiebung gibt die Zeitspanne an, bis die höchste Tagestemperatur ein Bauteil von der Außenseite zur Innenseite durchwandert hat und dort die Wärme – natürlich stark gedämpft (Temperaturamplitudendämpfung) – an den Raum abgibt (Flächenheizung!).

Phasenverzögerung:
Zeitraum zwischen Aufladen der Dachkonstruktion durch die Sonne und Eindringen der gespeicherten Hitze in den Innenraum.

Relative Luftfeuchte
Die relative Luftfeuchte ist abhängig von der Temperatur. Es kann – je nach Wärme der Luft – nur jeweils eine maximale Menge an Wasserdampf in der Luft vorhanden sein (siehe Tabelle Luftfeuchte). Die jeweilige Wasserdampfsättigungsmenge steigt mit der Temperatur. Bei 5 °C kann 1 m³ Luft maximal 6,8 Gramm Wasserdampf enthalten (=100%), bei 40 °C enthält die gleiche Menge Luft jedoch 51,1 Gramm Wasserdampf (ebenfalls 100%).
Die jeweils reale Menge an Wasserdampf in der Luft nennt man die absolute Feuchte. Die relative Feuchte kann mit einem Hygrometer gemessen werden.

Rohdichte (kg/m³)
Die Rohdichte gibt an, wie schwer ein Material ist. Dies ist u.a. für den sommerlichen Wärmeschutz wichtig. Je schwerer, desto besser.

Schimmelpilze:
Als Schimmelpilze fasst man in der Mikrobiologie eine systematisch heterogene Gruppe von filamentösen Pilzen (Fungi) zusammen, die in der Mehrzahl zu den taxonomischen Gruppen der Ascomyceten (Schlauchpilze) und Zygomyceten (Jochpilze) gehören.[1] Die große Mehrzahl der Schimmelpilze führt ein eher unauffälliges Dasein als Saprobiont. Dagegen sind einige Schimmelpilzarten z. B. Tabakblauschimmel meldepflichtige Pflanzenkrankheiten oder haben aufgrund ihrer Lebensweise in bestimmten ökologischen Nischen für den Menschen besondere Bedeutung als Human-Parasiten (z. B. Aspergillus fumigatus), Erzeuger von Pilzgiften in verdorbenen Lebensmitteln (z. B. Aflatoxine und Patulin), aber auch als Nahrungsmittel-Veredler (z. B. als charakteristische Zutat der Schimmelkäse), biologische Quelle für Antibiotika (z. B. Penicillin) und cholesterinsenkende Drogen (z. B. Lovastatin).

Schimmelpilze finden sich als faseriger, flockiger oder staubiger, weißlicher, grauer, bläulich-grüner, gelblicher, rötlicher, bräunlicher oder schwärzlicher Belag auf verschiedenen Substraten. Besonders augenfällig ist ihr Vorkommen auf verdorbenen Lebensmitteln (z. B. Brot, Früchte), feuchtem Holz oder Wänden. Feuchtigkeit der befallenen Substanz bzw. der Raumluft ist für Bildung und Ausbreitung eines Schimmelpilzbefalls oft eine Voraussetzung. Oft beginnen Schimmelpilze auf organischen Substanzen zu wachsen und initiieren damit eine Reihe von Fäulnisprozessen. Zuerst bildet sich aus einer auf das Substrat gefallenen Schimmelpilz-Spore eine fädige Struktur, das Myzel. Dieses besteht aus mikroskopisch kleinen, langen, dünnen, vielfach verzweigten Pilzfäden (Hyphen), die sich von einzelnen Punkten aus allseitig kreisförmig ausbreiten. An ihrer Spitze wachsen diese Hyphen mit gelegentlich großer Geschwindigkeit, so dass der Schimmel nicht selten rasch große Flächen überwuchert.

Alle Schimmelpilze ernähren sich von organischen Molekülen (z. B. Kohlenhydrate, Fette, Proteine). Sie zählen daher zu den heterotrophen Organismen. Als Ernährungsgrundlage dienen alle möglichen Materialien, die organische Stoffe enthalten, wie zum Beispiel in verfaulenden Früchten, in Marmeladen, in altem Brot, in Getreide, in Nüssen, im Erdboden, in Holz, in Kot, in Staubkörnern oder sogar in Kunststoffen und Leder.

Da verbreitet bei Schimmelpilzen (generell bei Fungi imperfecti) wichtige Kriterien zur systematischen Klassifizierung fehlen, ließ sich diesbezüglich ein System, welches auf der Abstammung und Verwandtschaft der Gruppen gründet, in der Vergangenheit nicht umfassend realisieren. Durch molekulargenetische Methoden werden heute allerdings immer mehr Verbindungen zwischen diesen Arten aufgedeckt, so dass die frühere Einteilung der ungeschlechtlichen Stadien in eine eigene Abteilung, die Fungi imperfecti (Deuteromycota) obsolet geworden ist.

sd – Wert (äquivalente Luftschichtdicke)
Der sd – Wert gibt für jede Bauteilschicht an, welcher Widerstand dem Wasserdampf entgegengesetzt wird. Dabei wird die Bauteildicke (in m) mit den µ – Wert des Stoffes multipliziert. Daraus ergibt sich die äquivalente Luftdicke des Bauteils (sd – Wert). Diese Größe drückt den Diffusionswiderstand einer Schicht als äquivalente Dicke einer Luftschicht mit 1 m aus (µ Luft = 1). So entspricht z.B. 36,5 cm Ziegelmauerwerk (µ = 10) dem Diffusionswiderstand von 3,65 m Luft (sd = 10 x 0,365 m ). Der sd – Wert sollte in einer Konstruktion idealerweise annähernd gleich oder von innen nach außen abnehmend sein.

Sorption
Unter Sorption versteht der Baumensch die Feuchteaufnahme (Wasser) in ein Baumaterial oder Bauteil. Gutes Sorptionsverhalten haben Stoffe wie Holz, Ziegel und Lehm. Eine evtl. auftretende Feuchte können diese Materialien über Kapilarkräfte aber auch gut zu wärmeren Schichten transportieren. Sie kann dort ausdiffundieren, wenn die Oberfläche diffusionsoffen ist.

Thermodynamik
Die Thermodynamik beschäftigt sich mit der Art, in der eine Form der Energie in eine andere umgewandelt werden kann und wie auf diese Weise Maschinen, etc. betrieben werden können.

Temperatur
Temperatur ist abhängig von der durchschnittlichen Bewegungsenergie der Moleküle eines Stoffes ab. Die Bewegung der Moleküle gehen dabei in beliebige Richtungen (Translationsbewegung) und haben nichts mit dem Schwingungsverhalten (Vibration) oder der Drehbewegung (Rotation) der Moleküle zu tun.
Alle drei Bewegungen sind Energieformen. Beispiel: Eine Welle – z.B. Licht von der Sonne – hat eine bestimmte Vibration, eine bestimmte Schwingung. Eine Temperatur kann diesem Lichtstrahl – dieser Energieform – nicht zugeordnet werden. Trifft diese Energieform nun auf einen Stoff, so werden dessen Moleküle „angestoßen“ (Billardeffekt) und bewegen sich in verschiedene Richtungen. Damit erhöht sich die Temperatur – und damit die Energie – dieses Stoffes. Bei dem absoluten Temperaturnullpunkt Null Kelvin – entspricht -273,15 °C – gibt es keine Bewegung mehr.
Die gebräuchlichen Einheiten sind Grad Celsius [°C] sowie Kelvin [K], in englischsprachigen Ländern auch Fahrenheit [F].
Auf der – physikalisch gebräulichen – Kelvin-Skala ist Null definiert als der absolute Temperaturnullpunkt.
Die Größe einer Kelvin-Einheit [K] entspricht einem Grad Celsius [°C]. Temperaturdifferenzen werden in K angegeben (alternativ in .°C, sprich Delta Grad Celsius).
Wenn einem Stoff Energie in Form von Wärme, Strahlung, etc. zugeführt wird, so erhöht sich die Temperatur des Stoffes. Gleichzeitig verändern sich auch verschiedene physikalische Eigenschaften. So können die Materialien sich bei Temperaturveränderungen ausdehnen oder zusammenziehen, flüssig oder fest werden oder sich ihr elektrischer Widerstand verändern. Bei gasförmigen Stoffen ändern sich die Partialdrücke (je wärmer, desto höher der Druck, da die Bewegungsenergie der Moleküle sich vergrößert). Temperatur ist relativ, d.h. im Rahmen unserer Sinneswahrnehmung werden unterschiedliche Temperaturen als hoch oder niedrig bezeichnet. Um über Temperatur zu sprechen, ist daher immer der Kontext – der jeweilige Zusammenhang bzw. die Situation – wichtig bzw. sogar erforderlich.
Beispiel: 300 °C; ist das eine hohe oder niedrige Temperatur?
Für die Metallverarbeitung ist dies eine relativ niedrige Temperatur (je nach Metallart), für Raumwärme eine unvorstellbar hohe Temperatur. Die reale (absolute Größe der) Temperatur über den Tastsinn festzustellen, ist nicht möglich, wohl aber den relativen Temperaturunterschied, wobei auch dies nur dann möglich ist, wenn es von einer Standardsituation aus verglichen wird (siehe Experiment mit drei unterschiedlichen Wassertemperaturen).

Taupunkt
Der Taupunkt ist die Temperatur, die das maximale Wasseraufnahmevermögen (siehe Wasser – Wasserdampf) der Luft ausdrückt. Der Taupunkt wird durch eine Temperatur definiert, der zugehörige Wassergehalt der Luft von 100% ergibt sich dann aus dem Druck.
In der Praxis ist die relative Luftfeuchte und Temperatur der Ist-Zustand, aus dem beim Normluftdruck mit dem Taupunkt die Temperatur bestimmt wird, bei der die Kondensation der Luftfeuchte einsetzt. Im Gebäude schlägt sich dann die Feuchtigkeit an kalten Stellen, die kleiner oder gleich der Taupunkt-Temperatur liegen, (Hausecken, durchgehende Betondecke/Balkon usw.) zuerst nieder. Auch wird bei ungenügender Luftdichtung feuchte Luft in die Konstruktion geleitet, die sich dort beim Nachaußenströmen abkühlt und dann kondensiert.

U – Wert (Wärmedurchgangskoeffizient in W/m²K)
Die gängige Kenngröße für den Wärmeschutz der Gebäudehülle ist der Wärmedurchgangs – Koeffizient, kurz U– Wert. Der U- Wert bezeichnet die Wärmemenge, die bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin (= 1° Celsius) zwischen innen und außen pro Stunde durch einen Quadratmeter des Bauteils verloren geht. Die Maßeinheit ist Watt pro m² und Kelvin (W/m²K). Faustformel: je kleiner der U- Wert, desto besser der Dämmwert, d.h. desto geringer die Wärmeverluste.

Wärme
Wärme ist eine Energieform.
Das Fließen von Wärme entspricht der Arbeit einer Energieübertragung. Wärme kann in Körpern die gleichen Veränderungen wie Arbeit hervorrufen. Die Übertragung der Energie kann jedoch nur bei einem Temperaturunterschied erfolgen. Die Energie fließt dabei immer von der höheren Temperatur zur niedrigeren Temperatur. Wird Arbeit verrichtet (also Energie zugeführt), kann Wärme auch von niedrigen zu höheren Temperaturen fließen. Ist kein Temperaturunterschied vorhanden, kann Wärme nicht fließen.

Wärmebrücken
Als Wärmebrücken bezeichnet man Außenbauteile, die eine geringere Wärmedämmung oder eine größere Wärmeabfuhr (Kühlrippeneffekt) aufweisen als die sie umgebenden Bauteile. Dadurch besteht die Gefahr, dass die Oberflächentemperatur auf der Rauminnenseite stellenweise stark herabgesetzt ist. Wegen dieser Abkühlungseffekte werden die Wärmebrücken umgangssprachlich, fälschlich auch Kältebrücken genannt. (Kälte ist physikalisch einfach fehlende Wärme). Kalte Oberflächen erhöhen jedoch die Gefahr von Tauwasserschäden beträchtlich. Wärmebrücken, die durch die Holzrahmen in einer Konstruktion gebildet werden, sind in der Regel nicht tauwassergefährdet. Allerdings hat der Holzanteil einen erheblichen Einfluss auf den durchschnittlichen U-Wert des Bauteils. In Holzleichtbau – Konstruktionen ist der Wärmeabfluss im Bereich der Ständer und Sparren dreimal höher als im gedämmten Gefachbereich. Wie gut die mittleren U–Werte in der Praxis werden können, hängt weit mehr vom Holzanteil als von der Wärmeleitzahl und Dicke der Dämmung ab. Bei 10 – 15% Holzanteil (z.B. Dächer und optimierte Holzrippenbau – Wände) kann schon mit einer 16 cm Zellulose – Dämmung ein km-Wert unter 0,3 W/m²K erzielt werden. Bei hohem Holzanteil (z.B. 30 – 40% bei Außenwänden in Holzständerbauweise oder geschossweisen Holzrahmenbau) müsste für das gleiche Ergebnis die Wand 4 – 8 cm dicker ausgeführt werden.
Weitere konstruktions- und baubedingte Wärmebrücken sind:
– Außenecken, Fensterlaibungen und auskragende Bauteile (geometrische Wärmebrücken)
– Auflager von Betondecken, Ringanker, Unterbrechung von Dämmungen durch Wandanschlüsse, Unterkonstruktionen und Befestigungsmittel (material-bedingte Wärmebrücken).

Wärmeleitzahl Lambda in W/mK.
Die Wärmeleitzahl Lambda gibt an, welchen Wärmefluss (Watt) ein Material zulässt. Je kleiner der Lambda-Wert, um so weniger Wärmeenergie wird durchgeleitet. Ein guter Lambda-Wert eines Dämmstoffes ist 0,035 W/mK.

Wärmeschutzverordnung
Wenn von der Wärmeschutzverordnung gesprochen wird, ist meist von der dritten Wärmeschutzverordnung (WSVO 95) die Rede, die seit 1.1.95 in Kraft war. Das Ziel der WSVO 95 ist eine Reduzierung des CO2 Ausstoßes, wie es in der Agenda 21 gefordert ist. Am 1.2.2002 wurde die WSVO’95 durch die Energie-Einsparverordnung EnEV ersetzt.
Der zentrale Baustein der WSVO 95 ist der Nachweis des Jahres – Heizwärmebedarfs. Dabei werden die Transmissionswärmeverluste (Wärmeleitung der Gebäudehülle) und die Lüftungsverluste mit den solaren und internen Wärmegewinnen verrechnet. Der so errechnete Jahres – Heizwärmebedarf pro m² Nutzfläche darf einen in der WSVO 95 festgelegten Wert nicht übersteigen. Für kleinere Wohngebäude mit bis zu zwei Vollgeschossen und nicht mehr als drei Wohneinheiten kann ein vereinfachtes Nachweisverfahren angewandt werden. Hier gelten die Anforderungen der WSVO 95 als erfüllt, wenn für die einzelnen Bauteile folgende U– Werte nicht überschritten sind:

Wasser – Wasserdampf
Am Beispiel des Nebels soll veranschaulicht werden, dass nicht nur die Menge des Wassers ausschlaggebend dafür ist, ob sie sich vollständig in Luft auflöst oder nicht. Eine ebenso wichtige Einflussgröße ist die Temperatur. Nebel entsteht, indem sich Luftschichten bestimmter Temperatur abkühlen, weil sie z.B. auf kältere Luftschichten treffen. Dieser Vorgang ist natürlich umkehrbar, denn Nebel löst sich auch wieder auf, wenn Luftschichten durch die Sonne erwärmt werden. Wenn hier also von Luftfeuchtigkeit die Rede ist, so müssen immer die zwei Größen Temperatur und Wassermenge zusammen betrachtet werden. Je nach Temperatur hat die Luft die Fähigkeit, eine unterschiedlich große Menge an Wasser aufzunehmen, und zwar umso mehr, je wärmer sie ist. Oder anders ausgedrückt: für jede beliebige Lufttemperatur existiert ein bestimmtes maximales Wasseraufnahmevermögen.

Wasserdampfdiffusion
Wasserdampfdiffusion ist die im Bauwesen wichtigste Form der Diffusion. Die Wasserdampfdiffusion wird häufig überschätzt. Im Gegensatz dazu ist die Hauptursache für Tauwasserschäden die Konvektion.

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